2. Bundesliga

Hamburger SV: Boldt lässt die Baumgart-Frage offen

HSV-Boss geht von Verbleib aus und kündigt Analyse an

Boldt lässt die Baumgart-Frage offen

Jonas Boldt und Steffen Baumgart gehen nach der Saison in die Analyse.

Jonas Boldt und Steffen Baumgart gehen nach der Saison in die Analyse. IMAGO/Ulrich Hufnagel

Der Sportvorstand stellte sich nach dem versöhnlichen Abschluss einer enttäuschenden Saison sehr aufgeräumt den Fragen. Und räumt ein, dass auch er selbst naturgemäß infrage steht. "Am Ende steht Platz 4 und das ist enttäuschend. Die Aufarbeitung hat bereits begonnen und geht noch ein paar Tage." Er selbst hat bereits vor dem Aufsichtsrat gesprochen und seine Pläne dargelegt, nachdem die Kontrolleure in den Wochen zuvor auch mit möglichen Nachfolgekandidaten zusammengesessen aber keinen Konsens gefunden haben.

Boldt gibt sich selbstkritisch und sagt: "Wenn man unsere Saison sieht, dann gibt es sicher keinen Bereich, wo man nicht auch genauer hinschauen sollte. Wir waren in keinem Bereich richtig top, das fängt ganz oben an und zieht sich durch andere Bereiche."

Mit dem Aufsichtsrat, erklärt der 42-jährige Ex-Leverkusener, "bin ich regelmäßig im Austausch." Die Signale, die er vernommen hat, sind jene, die sich zuletzt schon abgezeichnet hatten: Es wird wohl auch nach dem fünften gescheiterten Anlauf Richtung Bundesliga mit ihm weitergehen. "Davon", sagt er, "gehe ich aus."

Boldt macht es diesmal anders

Und wie geht es mit Baumgart weiter? Unmittelbar nach dem Abpfiff der verlorenen Relegation vor einem Jahr gegen den VfB Stuttgart (0:3, 1:3) hatte sich Boldt noch in der Mixedzone vor dem Gang in die Kabine und vor allem vor der großen Saisonanalyse öffentlich darauf festgelegt, dass es mit Tim Walter als Trainer weitergehe, garniert mit dem Zusatz "natürlich."

Eine Reihenfolge, die zu Recht kritisiert wurde, und eine, die Boldt dieses Mal nicht wählt. "Ich habe mich sehr dafür eingesetzt, dass der Trainer hier ist und habe einen sehr guten Austausch mit ihm", erklärt der Boss, sagt aber auch: "Ich kann mir vorstellen, dass er sich das eine oder andere anders vorgestellt hat. Weder er noch ich sind zufrieden. Deshalb werden wir jetzt alles in Ruhe besprechen und das Gesamte übereinander legen. Das bedeutet aber nullkommanull Interpretationsmöglichkeiten in die eine oder andere Richtung, sondern es ist ein ganz normaler Prozess. Ich denke, es ist in Ordnung, nach so einer Saison nicht vorschnelle Statements rauszuhauen. Der Abstand nach oben war letztlich zu groß und es waren zu viele Spiele, die nicht so funktioniert haben."

"Das ist auch genau das Richtige"

Eine generelle Absetzbewegung bedeuten Boldts Aussagen nicht, denn er sagt auch: "Wir haben zuletzt schon viel gesprochen und es gibt ein paar Tendenzen." Er wiederholt somit nicht den Fehler aus dem Vorjahr und hält sich an die Reihenfolge: "Entscheidend ist, dass die Bausteine nacheinander gelegt werden." Und das bedeutet: Erst muss die Zukunft des Sportvorstandes durch den Aufsichtsrat endgültig und auch öffentlich geklärt werden, dann wird dieser die des Trainers klären. Für Baumgart selbst scheint der Fall relativ klar: "Jonas und ich befinden uns jeden Tag im Austausch. Für uns geht es weiter, aus meiner Sicht geht es auch mit ihm weiter. Das ist auch genau das Richtige."

Sebastian Wolff

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