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"Eine schreckliche Nachricht": Riot muss 530 Stellen abbauen

Einschneidende Veränderungen bei Riot Games

"Eine schreckliche Nachricht": Riot muss 530 Stellen abbauen

Riot entlässt elf Prozent seiner Mitarbeiter.

Riot entlässt elf Prozent seiner Mitarbeiter. picture alliance / imageBROKER

Es sei eine Entscheidung, "von der wir hofften, dass wir sie bei Riot niemals treffen müssten". Mit diesen Worten beginnt Dylan Jadeja einen langen Blog-Eintrag. Der CEO des League-of-Legends-Entwicklers spricht davon, künftig den Kurs zu wechseln sowie die "Arbeitsweise im gesamten Unternehmen" zu verändern, um Riot Games in "eine nachhaltigere Zukunft zu führen".

Was zunächst nicht nach einer bedauerlichen Entscheidung klingt, ändert sich mit den darauffolgenden Worten. Denn die Konsequenz dieser Veränderungen ist, dass "weltweit etwa 530 Stellen" gestrichen werden, "was etwa elf Prozent" der Riot-Angestellten entspräche. Wobei "die größten Auswirkungen bei Teams außerhalb der Kernentwicklung zu verzeichnen" seien.

Wie konnte es dazu kommen?

In seinem Eintrag schildert Jadeja, dass "wir uns kopfüber in die Erweiterung unseres Portfolios gestürzt haben". Zwar sei Riot Games schnell gewachsen, wodurch das US-amerikanische Unternehmen "seine globale Präsenz erweitert, unser Betriebsmodell geändert, neue Talente eingestellt" habe, um "unseren Ambitionen gerecht zu werden".

Heute sei Riot Games jedoch nicht "scharf genug fokussiert" - zu viele Dinge seien in Arbeit. "Einige der bedeutenden Investitionen, die wir getätigt haben, zahlen sich nicht so aus, wie wir es erwartet haben. Unsere Kosten sind so stark gestiegen, dass sie nicht mehr tragbar sind. Wir haben uns keinen Raum für Experimente oder Misserfolge gelassen - was für ein kreatives Unternehmen wie das unsere lebenswichtig ist. All dies gefährdet den Kern unseres Unternehmens", erklärt Jadeja.

Wie geht es nun für die betroffenen Angestellten weiter? Jedem, dessen "Aufgaben wegfallen", werde eine Abfindung angeboten inklusive Bargeldbonus, einer zusätzlichen Zahlung, um Gesundheitsleistungen abzudecken, Spiel- und Wellness-Fonds, des Behalts von Riot-Aktien, eines Laptops, sechsmonatigen Zugangs zu Arbeitsvermittlungsdiensten, drei Monaten zusätzlichen Zugangs zum Rioter Assistance Program, Visum-Supports sowie weiterhin auf "eine begrenzte Zeit eines Riot-E-Mail-Zugangs".

Was bedeutet der Wechsel des Kurses? 

In seinem Statement erläutert Jadeja, dass einerseits Legends of Runeterra (LoR) von den Änderungen betroffen sein werde. Das Spiel habe sich "nicht so gut entwickelt". Die Kosten für die Entwicklung von LoR seien durch andere Riot-Spiele subventioniert worden - das sei "im Moment keine praktikable Option". Entsprechend werde das Team verkleinert, um den Fokus auf den PvE-Spielmodus "Path of Champions" zu verlagern.

Andererseits werde Riot Forge nach der bevorstehenden Veröffentlichung von Bandle Tale eingestampft. "Forge war unsere Zusammenarbeit mit externen Studios, um kleinere Spiele in unserer IP zu entwickeln", so Jadeja, "aber wir sehen dies nicht als Kern unserer Strategie für die Zukunft". Zwar sei eine künftige Zusammenarbeit mit Entwicklern nicht ausgeschlossen, soll aber anders ablaufen. Über das Portfolio wolle das Unternehmen in diesem Jahr noch genauer informieren.

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