2. Bundesliga

Betze News | Kraus vor Abschied? "Es gab so tolle Momente"

Zukunft des Innenverteidigers ist noch ungeklärt

Kraus vor dem Abschied? "Es gab so tolle Momente"

Schaut, da geht er: Friedhelm Funkel zeigt dem FCK-Publikum nochmal die Bedeutung des ausgewechselten Kevin Kraus.

Schaut, da geht er: Friedhelm Funkel zeigt dem FCK-Publikum nochmal die Bedeutung des ausgewechselten Kevin Kraus. IMAGO/Werner Schmitt

Als Kevin Kraus am Sonntagnachmittag beim Stand von 5:0 seines FCK gegen Eintracht Braunschweig wenige Minuten vor dem Schlusspfiff das Feld verließ, da donnerte nochmal der Applaus von den Rängen. Erst recht, als FCK-Coach Friedhelm Funkel für alle sichtbar mit dem Finger auf den gerade ausgewechselten Innenverteidiger zeigte und wohl zu verstehen geben wollte: Seht her, hier verlässt ein ganz Wichtiger das Feld - und vielleicht den Verein?

"Ein ganz ganz toller Profi und ein ganz ganz toller Mensch", lobte Funkel später den 31-jährigen Abwehrmann, der unter seiner Führung bis zum Saisonabschluss nur zwei Spiele zu Beginn gemacht hatte und danach auf der Bank ohne weiteren Einsatz Platz nehmen musste. "Den Abschied wollte ich ihm einfach geben. Die ganzen Wochen ist er immer vorweg gegangen im Training, er war nie unzufrieden", so Funkel.

Ob es denn tatsächlich Kraus' Abschied vom FCK-Heimpublikum war, ist allerdings noch nicht ganz beschlossen. Sein Vertrag läuft aus, die finalen Planungen für die kommende Saison liegen angesichts des bevorstehenden Pokalfinals mehr oder weniger noch auf Eis. "Das weiß ich noch nicht", sagte der Abwehrrecke zu seiner Zukunft, ließ aber keine Zweifel, welche Bedeutung das Spiel von Anfang und mit Kapitänsbinde am Arm im ausverkauften Fritz-Walter-Stadion nochmal hatte: "Es ist immer schön, hier auf dem Betze zu spielen. Ich habe so oft hier gespielt, es gab so tolle Momente hier."

Sechs turbulente Jahre in Kaiserslautern

Spielbericht

Der aktuell dienstälteste Profi im FCK kann auf bewegte Jahre zurückblicken. 2018 lotsten ihn die damaligen Kaderplaner Martin Bader und Boris Notzon in die Pfalz. Kraus, beim 1. FC Heidenheim gestandener Zweitliga-Profi, sollte beim frisch abgestiegenen FCK eine Schlüssel- und Führungsrolle einnehmen - und möglichst schnell wieder aufsteigen. Doch aus dem erhofften einen Jahr in der 3. Liga wurden vier teils chaotische Spielzeiten. Michael Frontzeck, Sascha Hildmann, Boris Schommers, Jeff Saibene und Marco Antwerpen heuerten als Trainer auf dem Betzenberg an, sportliche Verantwortlichen kamen und gingen, der FCK ging insolvent und war fast in die Regionalliga abgestürzt - nur Kraus war immer da, beinahe stoisch führte er die sich immer wechselnde Mannschaft durch die Turbulenzen, köpfte Tore in Derbys und verhinderte Schlimmeres in wilden Spielen.

"Die ersten Jahre waren gepräft von Negativschlagzeile, die Insolvenz, fast der Abstieg in die 4. Liga. Da macht es einen schon ein bisschen stolz, dass man diesen Weg wieder nach oben mitgehen durfte, dass der Verein auf einen gesetzt hat und man seinen Teil dazu beitragen konnte", schaute er am Sonntag nochmal zurück. 2022 gelang dann aber in der Relegation gegen Dynamo Dresden endlich die Zweitliga-Rückkehr, der ein souveränes Jahr im Unterhaus folgte.

Die nun abgeschlossene Saison erinnerte zwar wieder an stürmische Zeiten auf dem Betzenberg, doch mit dem sicheren Klassenerhalt im Rücken wartet nun nochmal ein echtes Highlight: "Natürlich ist das ein sensationeller Abschluss. Wir können da befreit aufspielen", so Kraus und fügte mit Blick auf das letzte Heimspiel an: "Es war nochmal schön, mit einem tollen Ergebnis und mit einer guten Leistung aufgehört zu haben." Das könnte vielleicht nicht nur für die Saison gelten, sondern auch für seine gesamte FCK-Zeit.

pau

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