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UFC 5 im Test: Im Octagon hui - außerhalb pfui

Wo der neue Titel Punkte verschenkt

UFC 5 im Test: Im Octagon hui - außerhalb pfui

"It's Time" für UFC 5.

"It's Time" für UFC 5. EA SPORTS

Ob NBA 2K24 oder jetzt auch UFC 5: Erscheint ein neuer Ableger einer Reihe, soll es sich dabei um das bislang realistischste beziehungsweise authentischste Spiel des Genres handeln. So nutzte auch UFC-Präsident Dana White diese Worte und sagte vor Veröffentlichung: UFC 5 "ist das realistischste MMA-Erlebnis, das Fans außerhalb des Octagons haben können". Hat White damit ins Schwarze getroffen oder ist das doch nur eine leere Phrase? kicker eSport hat den Titel getestet.

"Brutaler" als der Vorgänger

Eigentlich ist die Frage recht schnell zu beantworten. Seit Jahren gibt es keinen großen Konkurrenten zu UFC respektive dem virtuellen Mixed Martial Arts (MMA). Dementsprechend ist es zweifellos das realistischste MMA-Abbild auf den Konsolen. Bleibt zu klären, wie groß der Abstand ist.

Bezüglich der grundlegenden Spielmechanik hat sich im Vergleich zum Vorgänger nichts geändert. Ein wenig vereinfacht wurde der Kampf am Boden, trotzdem ist das Spiel anspruchsvoll. Gerade bei höherem Schwierigkeitsgrad kommt es darauf an, erfolgreich zu taktieren: Ausdauer einteilen, richtigen Zeitpunkt einer Attacke finden, in den Infight gehen oder aus der Distanz Kicks landen?

Habt ihr die korrekte Entscheidung getroffen und konntet einige Treffer landen, fällt sofort eines ins Auge: UFC 5 ist um einiges "brutaler" als sein Vorgänger. Cuts machen sich optisch deutlich bemerkbarer, haben aber auch im Kampfverlauf mehr Auswirkungen. Neuerdings ist ein Ring-Arzt mit von der Partie, der sich etwaige Verletzungen genauer ansieht und möglicherweise auch zum Abbruch des Kampfs rät. Das bringt mehr Spannung in das Octagon. Denn trotz drückender Überlegenheit kann ein Konter des Gegners das Geschehen komplett auf den Kopf stellen. Blocken und Defensive sind entsprechend also nicht weniger wichtig geworden.

Fluch und Segen der Frostbite-Engine

Die Optik bereits kurz angerissen, merkt man den Umstieg auf die Frostbite-Engie. Sowohl im Positiven als auch Negativen. Wer EA SPORTS FC 24 beziehungsweise die FIFA-Teile spielt oder gespielt hat, kann sich vorstellen, woran es im Octagon hakt. Richtig: die Gesichtsausdrücke. Ob bei Treffern, Niederschlägen, beim Walk-On - die Facetten der Gesichtszüge sind nicht sonderlich vielfältig. So verharren die Akteure beispielsweise bei kritischen Treffern im - positiv ausgedrückt - Pokerface.

Dessen ungeachtet besticht auch UFC 5 durch eine überaus authentische Präsentation. Nicht nur durch das ikonische "It's Time" von Ringsprecher Bruce Buffer schwappt das UFC-Feeling ins heimische Wohn- oder Gaming-Zimmer.

Punktabzüge beim Karrieremodus

So weit so positiv hat der neueste Teil der Reihe jedoch einen großen Schwachpunkt: der Karrieremodus. Zwar gab es einige kleine Veränderungen wie im Menü - doch fehlt eine neue Story. Wie schon im Vorgänger geht es darum, sich vom Hinterhof in die großen Arenen der Welt und an die Spitze des Sports zu kämpfen. Darüber hinaus wurden Schauplätze wie ebenjener Hinterhof aus UFC 4 wiederverwertet. 

Zumindest eine andere Story hätte dem Karrieremodus bereits gutgetan. Auch, um sich generell etwas mehr vom Vorgänger abzuheben.

Kaufempfehlung? Nicht zum Vollpreis

Denn es bleibt die große Frage: Lohnt sich das Spiel zum Vollpreis? Die Standard Edition kostet auf den Konsolen - für PC wird UFC 5 Stand jetzt nicht erscheinen - rund 80 Euro. 30 Euro mehr sind es für die Deluxe Edition, die einen EP-Boost für den Online-Karrieremodus und weitere Kämpfer mit sich bringt.

Da die wirklichen Kaufargumente respektive bahnbrechenden Innovationen fehlen, solltet ihr eher auf einen Rabatt warten. Anders als zum Beispiel EA SPORTS FC erscheint UFC nicht jährlich, was auch etwas mehr Wartezeit ermöglicht. Ist der Preis einmal gesenkt, lohnt sich der neueste Teil der Reihe allerdings auf jeden Fall. Der Titel macht Spaß, ist im Vergleich zu anderen Sport-Spielen einfach zu lernen, hat aber auch seine kniffligen Momente - und bringt das UFC-Feeling durchaus nach Hause.

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