2. Bundesliga

Betze News | "Wie ein Wilder": Redondo, der andere Zehner

Offensivmann übernimmt wichtige Rollen

"Wie ein Wilder": Kapitän Redondo, der andere Zehner

Erstmals FCK-Kapitän von Beginn an und dann noch ein Tor erzielt: Kenny Prince Redondo.

Erstmals FCK-Kapitän von Beginn an und dann noch ein Tor erzielt: Kenny Prince Redondo. picture alliance / Eibner-Pressefoto

Als Kenny Prince Redondo den Rasen des Fritz-Walter-Stadions am Samstagabend nach 64 Minuten verließ, da donnerte der verdiente Applaus von den Rängen. Unermüdlich hatte sich der 29-Jährige in den Dienst der Mannschaft gestellt, das Tor zum 2:0 mit einer willensstarken Vor-Vorlage eingeleitet und das wichtige 3:0 nach der Pause selbst erzielt. Vor allem aber hatte Redondo viel viel Laufarbeit investiert.

Spielbericht

"Kenny ist angelaufen wie ein Wilder", zollte Daniel Hanslik, Doppelpacker und kicker-Spieler des Spieltags, seinem Hintermann Respekt.  Der Idee von Friedhelm Funkel, den eigentlich gelernten Außenstürmer zentral hängend hinter der Doppelspitze Hanslik und Ragnar Ache aufzubieten, ging auf. Redondo, der diese Rolle im Laufe der Saison - auch unter Funkels Vorgänger Dirk Schuster - schon mal ausgefüllt hatte, war wie schon in Kiel (3:1) ein Aktivposten, mit und ohne Ball. "Es ist eine andere Interpretation eines Zehners. Es ist viel Laufarbeit. Es geht weniger um kleine Räume im Mittelfeld, sondern um tiefe Bälle und das Reinlaufen in freie Räume", erklärte der gebürtige Münchner das an ihn gestellte Anforderungsprofil, das er eindrucksvoll erfüllte (kicker-Note 2,0).

Erstmals FCK-Kapitän von Beginn an

Deutlich ungewohnter war eine andere Aufgabe, der sich Redondo an diesem Abend gestellt hatte: Zum ersten Mal führte er seine Mannschaft auch als Kapitän in einem Pflichtspiel von Beginn an auf den Rasen. Ein Beleg für sein Standing innerhalb der Mannschaft, aber auch der Beweis für Redondos ganz persönlichen Werdegang in Kaiserslautern seit seinem Wechsel 2020. Viele Höhen und Tiefen hat der ehemalige Fürther seitdem auf dem Betzenberg mitgemacht, der Fast-Abstieg 2021, der Jubellauf 2022, die gewonnene Relegation in Dresden, das überzeugende Zweitliga-Jahr und nun eine turbulente Saison, die sich ungeachtet aller Wirren wohl mit den Klassenerhalt eben doch zum Guten wenden wird.

"Es war sehr, sehr wichtig heute, die anderen haben Punkte liegen gelassen, dann muss man natürlich da sein", gab Redondo nach dem 4:1 gegen FCM, durch den Lautern nun fünf Punkte Vorsprung auf den direkten und vier Zähler Abstand zum Relegationsrang hat, zu Protokoll. Die Ergebnisse der Konkurrenz aus Rostock (1:2 gegen den KSC) und Braunschweig (3:3 in Fürth) habe man mittags verfolgt und dann den eigenen Anpfiff herbeigesehnt: "Diese Warterei macht einen auch ein bisschen kirre. Aber ich glaube, dass wir so Abendspiele ganz gut können."

Redondo übernimmt - wie manch anderer schon fast abgeschriebener Mitspieler - wichtige Rollen und füllt sie aus. Neben Vor-Vorlage und Distanztor ("Ich habe den Ball, ich habe freie Schussbahn, also habe ich nicht mehr überlegt"), war er der schnellste Sprinter an diesem Abend (36,17 km/h) und gewann auch noch die meisten Zweikämpfe (13). Die FCK-Fans machte er damit froh, seinen Trainer überraschte er mit sein Top-Leistung nicht. "Er hat gespielt wie immer, seitdem ich hier bin", sagte Friedhelm Funkel nach dem Spiel. "Gut."

pau

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