Mit schlechten Vorzeichen war die Roma an diesem 16. Serie-A-Spieltag schon ins Gastspiel in Bologna gestartet, denn bekanntlich fehlten bei diesem Vergleich zweier oben platzierter Teams die beiden Offensivaushängeschilder Dybala und Lukaku (Rotsperre).
Auswärts hatten die Giallorossi, bei denen José Mourinho im Sturm auf Belotti und El Shaarawy setzte, außerdem schlecht abgeschnitten bislang - und etwa erst zwei Dreier in der Fremde gelandet.
Spoiler: Es kam auch in dieser Runde kein dritter dazu.
Belotti verzweifelt, Bologna feiert
Mehr zur Serie A
Denn vom Anpfiff weg und bis zum Abpfiff in der vierminütigen Nachspielzeit konnten die Hauptstädter dem Duell der beiden bis dato punktgleichen Teams in Lauerstellung nach ganz oben (je 25 Punkte) kaum den eigenen Stempel aufdrücken. Im Grunde erspielten sich die Römer übr den gesamten Verlauf nur zwei gute Chancen - zweimal für Belotti. Der Stürmer verzweifelte dabei aber gleich zweimal an FCB-Schlussmann Ravaglia - einmal per Kopf (31. Minute), einmal im Eins-gegen-eins (80.).
Besser machten es die vom früheren Top-Profi Thiago Motta trainierten Hausherren, die ein Jahr nach dem Tod von Sinisa Mihajlovic auch ihrem Ex-Coach gedachten. Richtig oft konnte die zügig kombinierende Offensive um Ex-Münchner Zirkzee oder dem Schweizer Wirbelwind Ndoye (im Sommer vom FC Basel gekommen) zwar nicht Torhüter Rui Patricio herausfordern. Doch wenn es gefährlich wurde, dann klingelte es eben direkt.
So geschehen etwa beim verdienten 1:0 in der 37. Minute: Über hinten rechts kombinierte sich das Team dabei zunächst mit Kurzpassspiel nach vorn, ehe ein schöner Steilpass rechts raus auf den Flügel zum schnellen Ndoye folgte. Der 23-jährige Eidgenosse blickte hernach kurz auf, legte ins Zentrum und in den Rücken der Roma-Abwehr. Dort ließ Zirkzee schließlich clever passieren für Moro, der links unten traf. Und kurz nach Wiederbeginn besorgte der nicht eng genug gedeckte Ferguson mit seinem scharfen Pass ins Zentrum, wo AS-Verteidiger Kristensen ein Eigentor fabrizierte, quasi das vorentscheidende 2:0 (49.).
Renato Sanches versteht die Welt nicht mehr
Wer aus römischer Sicht nun auf einen Schlussspurt hoffte, der wurde enttäuscht. Zwar übernahmen die Gäste in der Schlussphase ein klein wenig die Spielkontrolle, gegen die Abwehr um den früheren Hoffenheimer Posch war aber oft kein Durchkommen. So blieb es beim 2:0, mit dem sich der weiterhin überraschend starke FC Bologna oben im Tableau verankerte und Rom auf drei Zähler distanzierte.
AS-Coach Mourinho konnte das alles nicht gefallen - und gefiel es auch nicht. Immer wieder hatte sich "The Special One" kopfschüttelnd an der Seitenlinie gezeigt und zwischendurch eine harte Maßname ergriffen: Der erst zur Pause gebrachte Renato Sanches, im Sommer von PSG gekommen und seither oft verletzt (noch keine zehn Pflichtspieleinsätze), war von seinem portugiesischen Landsmann eiskalt nach rund 18 schlechten Minuten direkt wieder vom Feld genommen worden. Dem ehemaligen Münchner stand der Schock ins Gesicht geschrieben - so wie seinen Teamkollegen nach Schlusspfiff. Die in der Tabelle nun abgerutschten Hauptstädter, die zuletzt sechs Pflichtspiele in Folge nicht mehr verloren hatten, hatten sich schließlich mehr ausgerechnet an diesem Tag.