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Bundesliga Spielbericht
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Handball: Frisch Auf Göppingen sorgt gegen SC DHfK Leipzig noch für Spannung

Pausenrückstand letztlich zu hoch

Göppingen kämpft sich gegen Leipzig beinahe zurück

Kein Durchkommen für Frisch Auf Göppingen in der ersten Halbzeit

Kein Durchkommen für Frisch Auf Göppingen in der ersten Halbzeit IMAGO/Pressefoto Baumann

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Im Tor setzten die Gäste auf Kristian Sæverås, ansonsten hatten Frisch Auf Göppingen und der SC DHfK Leipzig dieselben Startaufstellungen gewählt wie im Spiel zuvor. Beide Teams nahmen sich zu Beginn Zeit für den Spielaufbau. Die Messestädter präsentierten mit dem vorgezogen postierten Marko Mamic eine offensive Defensiv-Formation, Binder und Witzke besorgten die Führung.

SC DHfK Leipzig bei Frisch Auf Göppingen, Handball Bundesliga.

Göppingen kämpft sich zurück, Leipzig antwortet

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Frisch Auf Göppingen brauchte einen Moment, um ins Spiel zu kommen. Flodman und Schmidt schafften bis zum 5:5 (10.) jeweils den Ausgleich, anschließend verpasste Kozina den ersten Führungstreffer nach dem 1:0. Der Kroate erkundigte sich anschließend kurz, warum die Störung beim Wurf nicht gepfiffen wurde - die Unparteiischen ließen viele Situationen laufen.

Die Sachsen rächten die Fehler der teils schusselig agierenden Schwaben und behielten daher den Vorsprung. Sæverås parierte überdies den frechen Heber von Schiller beim Siebenmeter und danach auch gegen Sarac. Leipzig glückte derweil beim Abschluss auch nicht alles. Aus der fünfminütigen Göppinger Torflaute seit dem 5:5 (10.) sprang somit lediglich das 5:7 (15.) heraus.

Sæverås und Mamic spielbestimmend

Nach dem 6:9 (18.) buzzerte Markus Baur zur ersten Auszeit und gab Lösungswege vor. Sie verhallten: Staffan Peter besorgte sofort das 6:10 (19.), zudem parierte Sæverås weiterhin hochklassig. Der Norweger verbuchte alsbald seine achte Parade und Kristjansson erhöhte auf 7:12 (23.). Baur nahm sofort die zweite Auszeit. Die vielen Einzelaktionen brachten Göppingen nichts. Leipzig funktionierte.

Die beiden Zeitstrafen Lastro und Sarac kurz nacheinander waren weitere Schläge ins Kontor der Schwaben. Göppingen spielte zwar ausgerechnet beim 8:14 (27.) von Schiller endlich einmal auf Außen durch, doch Leipzig gelang das ständig, wie bei Binders 9:16. Das Timing stimmte auch bei Sigtryggssons Auszeit, denn der Ball wäre Augenblicke später in Heymanns Händen gewesen.

Leipzig mit Bestnoten

Es war eine erste Spielhälfte ganz nach dem Gusto von Runar Sigtryggsson. Nach den anfänglichen Fehlern im Abschluss hatte Leipzig den Matchplan mit der 5:1-Formation, gegen die Göppingen bisher keine Lösungen gefunden hatte, mit einem schnellen Umschaltspiel perfekt umgesetzt. Trainersohn Andri Mar unterstrich die Leipziger Sahne-Leistung mit seinem Konter zum 10:18-Halbzeitstand, einem Buzzer-Beater.

"Es fehlt an allem", fand Göppingens Marcel Schiller. Leipzig zog sich etwas überraschend auf 6:0 zurück, die Schwaben taten sich nun etwas leichter und trafen in zwei Minuten zweimal. Der Einsatzwille der Grün-Weißen war nun merklich, auch wenn sie gegen Kristjanssons 13:19 (35.) machtlos waren. "Das ist zu langsam, wir müssen mit Druck spielen", forderte Sigtryggsson in einer eilig anberaumten Ansprache.

Göppinger Widerstand

Göppingen brauchte sieben Minuten, um beim 15:19 die Hälfte des Pausenrückstands abzutragen. Leipzig kramte die 5:1-Abwehr wieder hervor, doch Mamic holte sich gegen Kneule eine Zeitstrafe ab und die Grün-Weißen halbierten den Abstand nochmals. Persson nahm dabei nach 40 Minuten Schmerzen in Kauf, den fälligen Siebenmeter verwertete sein Landsmann Flodman zum 18:20.

Leipzig konnte den Kampf, den Göppingen bot, jetzt annehmen - davon zeugten die Treffer von Semper,  Kristjansson und Klima zum 22:24 (47.), die die Zwei-Tore-Führung des SC DHfK nach Anschlusstreffern der Hausherren aufrecht erhielten. Einen technischen Fehler von Ellebæk konnten die Gäste allerdings nicht  zur Drei-Tore-Führung nutzen, da der 19-jährige Buchele in der zweiten Halbzeit stark parierte.

Göppingen war, inzwischen mit der leicht besseren Wurfquote, beim 25:26 (54.) wieder auf ein Tor dran, ehe Leipzigs Abwehrchef Simon Ernst nach drei Zeitstrafen vorzeitig Feierabend hatte. Doch die Schwaben konnten daraus keinen Profit mehr schlagen: Luca Witzke gelang nach Till Hermanns 27:27 das 27:28 und auch das 27:29 (60.). Der eingewechselte Ebner verbuchte noch einige gute Aktionen und trug zum Sieg bei.

Frisch Auf Göppingen - SC DHfK Leipzig 27:30 (10:18)

Frisch Auf Göppingen: Sarac 8, Persson 4, Kneule 3, Ellebaek 2, Flodman 2/1, Hermann 2, Schiller 2/1, Kozina 1, Lastro 1, Malus 1, D. Schmidt 1

SC DHfK Leipzig: V. Kristjansson 10/3, Witzke 6, Binder 5, Peter 3, Runarsson 2, Semper 2, Klima 1, Preuss 1

Schiedsrichter: Suresh Thiyagarajah (Gummersbach)/Ramesh Thiyagarajah (Gummersbach)
Zuschauer: 4700
Strafminuten: 6 / 10
Disqualifikation: - / Ernst (55./3. Zeitstrafe)

Felix Buß