Hertha-Coach Pal Dardai nahm im Vergleich zum 0:0 gegen den VfL Osnabrück vor der Winterpause vier personelle Änderungen vor: Zeefuik, Bouchalakis, Prevljak und Winkler begannen anstelle von Kenny, Marton Dardai, Christensen und Niederlechner. Einzig Dardai-Sohn Marton nahm davon auf der Bank Platz, Kenny (Muskelverletzung), Niederlechner (Rot-Sperre) und Christensen standen nicht im Kader. Selbiges galt für Reese (schlechte Blutwerte nach Corona-Infektion). Dafür schaffte es Neuzugang Barkok im ersten Spiel nach dem überraschenden Tod von Hertha-Präsident Kay Bernstein direkt ins Aufgebot.
Düsseldorfs Trainer Daniel Thioune wechselte nach dem 3:2 beim 1. FC Magdeburg ebenfalls viermal: Für Siebert (Innenbandriss), Uchino, Klaus und Appelkamp (alle Bank) starteten Iyoha, Hoffmann, Johannesson und Niemiec. Der aus Nürnberg gekommene Angreifer Daferner nahm zunächst auf der Bank Platz.
2. Bundesliga, 18. Spieltag
Hertha war von Beginn an anzumerken, dass die Partie keine normale war. Die Hausherren schlossen in der Anfangsphase nur einmal durch Scherhant ab (8.). Weil Düsseldorf jedoch lediglich weite Bälle Richtung gegnerischen Strafraum schlug und die Innenverteidiger Leistner und Kempf damit wenig Probleme hatten, blieb der schwache Start der Alten Dame ohne Folgen.
Tabakovics Zeichen und Kastenmeiers Fehler
Einige kleinen Fouls und Ungenauigkeiten störten den Spielfluss, der erste Treffer der Partie kam daher unerwartet: Tabakovic schnappte sich die Kugel kurz vorm Strafraum, ließ seine Klasse aufblitzen und erzielte gekonnt das 1:0 (30.). Der Stürmer setzte direkt darauf ein Zeichen, indem er sich ein schwarzes Aufwärmtrikot mit der Aufschrift "Wir Herthaner in tiefer Trauer" schnappte und dieses in die Luft streckte.
Das Tor tat dem Spiel gut, das Tempo wurde höher und Düsseldorf aktiver. Dass die Gäste durch Johannesson mit ihrem ersten Schuss aufs Tor ausglichen (44.), kam dennoch überraschend. Hertha war derweil in Person von Tabakovic am Pfosten gescheitert (42.). Das 2:1 fiel dennoch noch vor Seitenwechsel und die Hertha-Fans waren wie beim 1:0 zu hören - Grund dafür war ein katastrophaler Pass von F95-Keeper Kastenmeier, Scherhant nahm das Geschenk dankend an (45.+1).
"Wir Herthaner in tiefer Trauer": Haris Tabakovic hielt nach seinem 1:0 ein schwarzes T-Shirt in Gedenken an Hertha-Präsident Kay Bernstein in die Luft. picture alliance/dpa
F95: Erst effizient, dann Misserfolg vom Punkt
Lange anhalten sollte die Führung der Berliner nicht. Kurz nach Wiederanpfiff foulte Kempf Niemiec (48.), den fälligen Strafstoß verwandelte Tzolis (50.). Somit saß der zweite Düsseldorfer Schuss aufs Tor erneut. Dass F95 die Partie nicht drehte, lag in der wilden Anfangsphase des zweiten Durchgangs letztlich aber an Tzolis: Nach einem erneut Kempf-Foul an Niemiec (54.) vergab der Offensivmann diesmal vom Punkt (56.). Auch Vermeij köpfte nur knapp vorbei (60.).
Hertha fand weiter kaum statt, Düsseldorf hingegen drückte auf die Führung. In der weitgehend zerfahrenen Partie hatte Iyoha die nächste Chance, der abgefälschte Schuss des Verteidigers landete am Außennetz (66.). Trotz vieler Fouls wurde es für die Zuschauer nicht langweilig, auch Tabakovic scheiterte mit seinem Gewaltschuss nur knapp (72.). Weil es auch in der Schlussphase mehr Kampf als Chancen zu sehen gegeben hatte, blieb es trotz des Drucks der Gäste beim Remis.
Die Berliner sind am kommenden Samstag beim SV Wehen Wiesbaden zu Gast (13 Uhr). Fortuna Düsseldorf empfängt zur Primetime am Samstagabend den FC St. Pauli (20.30 Uhr).