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"Katastrophe!": Konami stellt eSport in eFootball 2024 ein

kicker eSport exklusiv

"Es ist eine Katastrophe": Konami stellt eSport in eFootball 2024 ein

Vor dem Aus: Die eFootball Championship Pro scheint Geschichte.

Vor dem Aus: Die eFootball Championship Pro scheint Geschichte. kicker eSport

"Wir haben nicht vor, in der Saison 2024 einen Pro-Wettbewerb abzuhalten", lautet ein nüchterner, ja fast unscheinbarer Satz, der die eFootball-Szene bis ins Mark erschüttert. Er stammt aus einer internen Mitteilung des Entwicklers Konami an Vereine, die kicker eSport vorliegt und von mehreren internationalen Top-eSportlern bestätigt wurde. Das japanische Unternehmen wolle seine Strategie ändern, Community-Events würden künftig in den Fokus rücken. Die eFootball Championship Pro, die Weltmeisterschaft und andere Wettbewerbe - Vergangenheit.

"Eine Katastrophe für die eFootball-eSport-Gemeinschaft" stellt dieser Schritt für den dreimaligen Weltmeister Walid Rachid 'Usmakabyle' Tebane dar, der hinsichtlich der eFootball Championship Pro erklärt: "Es war das bestmögliche System, das eFootball-Spielern Profiverträge bei prestigeträchtigen Klubs ermöglicht hat. Jetzt sind wir alle arbeitslos." Zwar wolle der Franzose erst noch die offizielle Bestätigung Konamis abwarten, betont aber wiederholt: "Ja, es ist eine Katastrophe."

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Herrscht Anfang Dezember Klarheit?

Tatsächlich gibt es von Konami noch keine offizielle Stellungnahme zu den wohl dennoch feststehenden Entwicklungen. Auch auf eine Anfrage von kicker eSport hielt sich der Entwickler bedeckt. "Während wir die aufgeworfenen Spekulationen nicht kommentieren können, werden wir unsere Pläne für den eFootball-eSport Anfang Dezember kommunizieren", heißt es in der knappen Antwort, die den eSport-Exodus alles andere als verneint.

Der dreimalige Championship-Pro-Sieger Tebane habe zwar "schon schlimmere Situationen" erlebt und gibt sich überzeugt, die missliche Lage meistern zu können, sorgt sich jedoch um weniger prominente und profilierte Kollegen. "Ich denke vor allem an einige, die durch eFootball Pro glänzen konnten. Es wird schwierig für sie sein, sich zu erholen." Tebane kenne "viele Spieler, die darüber nachdenken, ihre Karriere zu beenden. Das ist bedauerlich."

Der Grund für diese Überlegungen: Die von Konami angestrebten Community-Events könnten sich für die Spieler finanziell schlichtweg nicht rentieren. "Ich glaube, wenn die Preise nicht attraktiv sind, gibt es keinen Grund zu bleiben. Es ist einfach lächerlich", so 'Usmakabyle', der jedoch auch darauf hinweist, dass "mit Konami alles möglich ist. Also müssen wir abwarten und sehen, welches neue System herauskommen wird."

Die Schuld liegt bei allen.

Walid Rachid 'Usmakabyle' Tebane

Über die Beweggründe für das eSport-Aus kann derweil nur spekuliert werden. Tebane hat seine eigene Vermutung, weshalb Konami den radikalen Schritt anpeilt: "Ich glaube, Konami ist enttäuscht von dem Einsatz einiger Klubs." So hätten diese den Wettbewerb nicht prominent genug beworben.

"Es muss genug Publikum geben, um attraktiv zu bleiben, und das erfordert auch regelmäßige Kommunikation auf den Hauptnetzwerken der Klubs", mutmaßt 'Usmakabyle', der auch die Profis in die Verantwortung nimmt: "Die Schuld liegt bei allen, einschließlich einiger Spieler, die manchmal zustimmen, umsonst oder für lächerliche Summen zu spielen." Dies habe es "großen Klubs" möglich gemacht, "sich alles zu erlauben".

Stirbt der eFootball-eSport in Europa aus?

Auch deshalb sei für Tebane klar, dass der Traum vom Profi in hiesigen Gefilden ausgeträumt sei. "Man sollte darüber nachdenken, auf andere Kontinente zu gehen", deutet der ehemalige Monegasse einen Schritt an, den Alejandro 'Alex' Alguacil bereits vollzog. Nachdem der Spanier vor der abgelaufenen Pro-Spielzeit vom FC Bayern München nach Barcelona zurückgekehrt war, zog es ihn vor wenigen Wochen zum Bali FC United aus Indonesien. Ein Weg, der Schule machen könnte, sobald Konamis offizielle Ankündigungen öffentlich werden.

mja

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