Leverkusens Cheftrainer Roger Schmidt brachte im Vergleich zum 3:0 bei Aufsteiger Paderborn drei Neue: Calhanoglu, Kapitän Rolfes und Papadopoulos ersetzten Kießling, Reinartz (beide Bank) und Spahic (5. Gelbe Karte).
Stuttgarts Coach Huub Stevens reagierte nach dem 0:0 gegen Hertha BSC lediglich mit einer Veränderung: Gotoku Sakai startete anstelle von Hlousek (Bank) auf der Linksverteidigerposition. Unter anderem nicht im Kader: Harnik (Rotsperre) und Leitner (5. Gelbe Karte). Erinnerungen ans Hinspiel: Bayer führte zur Pause in der Mercedes-Benz-Arena mit 3:0, ehe der VfB eine Aufholjagd vom Feinsten präsentierte und ein 3:3 ergatterte.
Mutige Schwaben
Von einer weiteren furiosen ersten Hälfte von Bayer war allerdings zu Beginn nichts zu sehen. Stuttgart nämlich agierte bemerkenswert selbstbewusst: Werner und Ginczek liefen immer wieder aggressiv an, die Viererkette um Niedermeier stand teils nur einige Meter hinter der Mittellinie. Eigentlich hätte so ein Verhalten den schnellen Bellarabi oder Son viel Freiraum geben können, doch die beiden wurden komplett kaltgestellt. Ginczek hatte schließlich auch die erste gute Chance der Partie, als er mit seiner Direktabnahme nach Werner-Zuspiel am präsenten Leno scheiterte (17.).
Slapstick-Alarm im VfB-Strafraum
Wuchtig: Josip Drmic netzt per Kopf zum 2:0 ein. Getty Images
Im Vorfeld der Partie hatte VfB-Coach Stevens nochmals erwähnt, dass gerade die individuellen Fehler in der Abwehr schon viele Punkte gekostet haben. Dieses Lied konnte der Niederländer nun auch singen - Leverkusen stach nach einer ganzen Slapstick-Reihe eiskalt zu: Hilbert durfte gegen zwei Gegenspieler flanken, ehe Klein Kollege Schwaab anschoss. Letztlich gingen vor dem Strafraum weder Gentner noch Serey Dié noch Kostic zum Ball, sodass Wendell der Nutznießer war und mit links vollendete (32.). Es war Wendells erster Bundesliga-Treffer. Nicht einmal vier Minuten später legte der alleingelassene Drmic im Strafraum nach präziser Hilbert-Flanke per Kopf nach (36.) - der 2:0-Halbzeitstand.
Bellarabi macht früh alles klar
Der 25. Spieltag
Stuttgart mit Selbstvertrauen aus der Kabine? Eher nicht. Vielmehr fiel das 3:0, wenngleich erst Papadopoulos einen Kopfball haarscharf links vorbeisetzte (47.). Drei Minuten später war es jedoch soweit: Bellarabi spielte Sakai mit zwei Haken schwindlig, vollendete mit einem strammen Schuss (50.). In der Folge deutete sich mehr und mehr ein Debakel an. Son und Bellarabi hatten zunächst eine Doppelchance aufs 4:0 (53.), ehe Drmic nach fatalem Fehlpass von Sakai das vierte Tor markierte (59.).
In der letzten halben Stunde schaltete die Werkself einen Gang zurück, unter anderem wechselte Coach Schmidt Bellarabi zeitig aus (63.) und schenkte später noch Stürmer Kießling ein paar Minuten (83.). Bei einem 4:0 durfte durchaus schon an das Champions-League-Rückspiel am Dienstag (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de) in Madrid gedacht werden.
Serien bleiben bestehen
Bayer Leverkusen tütete einen klaren Erfolg gegen das akut abstiegsbedrohte Stuttgart ein. Getty Images
Die Partie plätscherte nun tatsächlich vor sich hin, viel Mittelfeldgeplänkel war am Ende angesagt. Den Ehrentreffer hätte beinahe noch Ginczek erzielt (90.). Es blieb am Ende beim 4:0 und bei zwei Serien: Seit dem 17. April 2010 - ein 2:1 zu Hause - wartet der VfB auf einen Dreier gegen die Werkself. Die Hausherren selbst dagegen blieben zum fünften Mal in Folge ohne Gegentor, und seit sechs Partien ohne Niederlage.
Für Bayer Leverkusen geht es bereits am kommenden Dienstag (20.45 Uhr) in der Champions League weiter. Dann steht das Auswärtsspiel bei Atletico Madrid um den Einzug ins Viertelfinale an. Im Hinspiel ergatterte sich die Werkself ein 1:0. In der Bundesliga geht es am nächsten Spieltag im Samstagabendspiel (18.30 Uhr) beim FC Schalke 04 weiter. Der VfB Stuttgart ist dann bereits um 15.30 Uhr vor heimischer Kulisse gegen Eintracht Frankfurt im Einsatz.