Leverkusens Trainer Peter Bosz nahm im Vergleich zur 1:2-Niederlage in Hoffenheim vier Änderungen an seiner Anfangsformation vor: Lars Bender, Tah, Volland (alle Bank) und Baumgartlinger (Schlag aufs Knie) wurden von Weiser, Dragovic, Alario und Palacios vertreten.
Stuttgarts Coach Pellegrino Matarazzo tauschte nach dem 1:1 gegen den FC St. Pauli gleich sechsmal Personal: Für Kobel, Klement, Sosa (nicht im Kader), Kempf (Kieferbruch), Gomez und Karazor (beide Bank) spielten Bredlow, Castro, Didavi, Stenzel, Silas und Gonzalez.
Das personelle Aufgebot der Gäste war durchaus offensiv - und so begannen sie auch. Eine feine Passstafette über Endo, Didavi und Castro landete bei Förster, der sich vor Hradecky zu früh für den Heber entschied und diesen deutlich drüber setzte (1.). Bayer 04 ließ die Kugel erst einmal ruhig zirkulieren und benötigte ein wenig Anlaufzeit.
In Minute zwölf nahm Havertz eine halbhohe Flanke fein mit der Brust an und schoss aus 20 Metern direkt nur knapp am langen Eck vorbei. Nachdem der mit zwei Teamkollegen eigentlich durchgebrochene Castro noch an Bellarabi hängengeblieben war, vergab Havertz nach Hereingabe von Diaby eine noch bessere Chance: Mit dem schwächeren Rechten scheiterte der Kapitän aus kurzer Distanz an Bredlow (18.).
Silas mit Alu-Pech - Havertz verhindert die Führung
DFB-Pokal, Achtelfinale
Der VfB blieb dennoch weiterhin auf Augenhöhe und im Umschaltspiel gefährlich. Castro näherte sich per Schlenzer an (22.), ehe Gonzalez sich gegen diverse Gegenspieler durchsetzte und Silas über rechts schickte. Der junge Angreifer verpasste die Gelegenheit für ein Abspiel, jagte den Ball aber aus 15 Metern wuchtig an den Querbalken (26.)!
Nach einer einfallsreichen Freistoßvariante scheiterte Didavi aus kurzer Distanz an Hradecky (31.) - Leverkusen fiel, trotz hohem Ballbesitzwert, dagegen zu wenig ein. Eine hohe Hereingabe an den Fünfer schien Alario kurz vor dem Pausenpfiff dann ins lange Eck einzuköpfen - doch Havertz, der knapp im Abseits stand, drückte die Kugel endgültig über die Linie, der Treffer zählte nicht (44.).
Weitere Abseitstreffer für die Werkself
Nach Wiederbeginn wurde die Partie vor allem von Leverkusener Seite dynamischer, die erste Chance hatte abermals der VfB: Gonzalez setzte sich im Sprint gegen Tah durch, scheiterte aus spitzem Winkel aber an Hradecky (48.). In einer Phase, in der den Gästen allmählich die Kräfte ausgingen, erzielte Alario den nächsten vermeintlichen Treffer. Endo und Massimo hatten die eigentlich bereinigte Szene noch einmal kurios scharf gemacht, der Argentinier stand aber im Abseits (53.).
Und auch Havertz jubelte wenig später wieder einmal vergeblich, auch er hatte bei seinem Treffer aus kurzer Distanz in der verbotenen Zone gestanden (65.). Obwohl Bayer 04 immer drückender agierte, schien den Hausherren kein regulärer Treffer gelingen zu wollen. "Zu Hilfe" kam ihnen VfB-Keeper Bredlow, der sich eine Ecke ohne große Not ins eigene Gehäuse faustete - 1:0 Leverkusen (71.).
Zweimal fehlt Klimowicz nicht viel
Ein Aufbäumen der Schwaben blieb zunächst aus, nachdem Alario per kurioser Bogenlampe auf 2:0 gestellt hatte (83.), war es deutlich wahrzunehmen. Nach einer Flanke von Gonzalez enteilte Silas Sinkgraven und besorgte aus nächster Nähe den Anschlusstreffer (85.), der eingewechselte Klimowicz verpasste aus 20 Metern den Doppelschlag um Zentimeter (86.). Wesentlich größer war seine Chance in der Nachspielzeit, als er nach dem letzten Konter über Silas, Egloff und Gonzalez im Sprung aus wenigen Metern drüber schoss (90.+2).
Der VfB Stuttgart empfängt in der 2. Bundesliga am Samstag (13 Uhr) Erzgebirge Aue. Bayer Leverkusen trifft am Samstagabend (18.30 Uhr) auf Borussia Dortmund.